Vortrag und Diskussion mit Lothar Heusohn
Eine Veranstaltung von Amnesty International
Montag, 15. Juli, 19:30 Uhr
Stadthalle Memmingen, Konferenzraum
Bilder machen etwas mit uns, sie schaffen – reale oder vermeintliche – Wirklichkeiten. In gleicher Weise macht Sprache etwas mit uns. Auch sie schafft – vermeintliche oder reale – Wirklichkeiten. Politische Sprache arbeitet mit Metaphern („Das Boot ist voll“), setzt Frames, also politische Denk- und Deutungsrahmen.
Gesellschaftliche Veränderungen verlaufen in der Regel nicht abrupt, sondern werden mit sprachlichen Elementen vorbereitet und lanciert. „Entwicklungen, in denen zum Beispiel bestimmte Bevölkerungsgruppen entrechtet, vertrieben und vernichtet wurden, haben immer mit einer entmenschlichenden Sprache begonnen“ (Anatol Stefanowitsch, FU Berlin). Es ist also höchste Zeit, Sprachbilder und ihre heimliche Macht zu erkennen, die Strategien dahinter aufzuspüren und sich mit Gegenstrategien zu befassen.
Der Referent Lothar Heusohn ist Soziologe und Politologe, Vorsitzender des Fördervereins für das Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm und Mitglied im Beirat der Stiftung Menschenrechtsbildung.