Etwa 40 Prozent der Flüchtlinge in Europa sind Folterüberlebende oder wurden durch andere Formen der Gewalt, etwa als zivile Opfer von Kriegen, schwer traumatisiert. Hinzu kommen Menschen, die als politische Gefangene in den Gefängnissen der DDR misshandelt worden sind.
Das deutsche Gesundheitssystem war und ist auf Opfer staatlicher Gewalt seit jeher unzureichend vorbereitet, oftmals wird eine Versorgung sogar verweigert. Daher mussten Menschenrechtsorganisationen und Bürgerinitiativen einspringen, um in bisher rund 40 Städten Psychosoziale Zentren für die Therapie von Folter- und Gewaltüberlebenden zu gründen.
Der Referent Urs M. Fiechtner ist Schriftsteller und publiziert seit den 70’er Jahren über Menschenrechtsthemen. Er gehört zu den Gründern des Ulmer Behandlungszentrums für Folteropfer und Gewalttraumatisierte, das sich bundesweit ein hohes Renommee erworben hat und als vorbildhaft für das Entstehen regionaler Menschenrechtsprojekte gilt.