Artikel in der Südwest Presse

Tag der offenen Tür bei Amnesty International

Samstag, den 26. Oktober 2013, 14:00 Uhr
Ulmer Amnesty-Büro, Ulm

 

Beschreibung

Zum 40sten Jahrestag ihrer Gründung lädt die Ulmer Gruppe von Amnesty International am 26. Oktober im Rahmen der „Tage der Begegnung“ von 14 – 18 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ins Ulmer Amnesty-Büro (Ensingerstr. 21) ein.

Tag der offenen Tür bei Amnesty International

Samstag, den 26. Oktober 2013, 14:00 Uhr
Ulmer Amnesty-Büro, Ulm

 

Beschreibung

Zum 40sten Jahrestag ihrer Gründung lädt die Ulmer Gruppe von Amnesty International am 26. Oktober im Rahmen der „Tage der Begegnung“ von 14 – 18 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ins Ulmer Amnesty-Büro (Ensingerstr. 21) ein.

Die Ulmer Gruppe wurde im 1973 von dem damaligen Schüler und späteren Schriftsteller Urs M. Fiechtner gegründet – wofür er damals von einer Ulmer Schule flog – und entwickelte sich mit der Unterstützung von KünstlerInnen, SchülerInnen, Zivildienstleistenden und Studierenden sehr rasch zu einer der kreativsten und erfolgreichsten Gruppen von Amnesty International in Deutschland.

Von 1973 bis heute konnte die Gruppe 268 Fälle von politischen Gefangenen in über 20 Ländern der Welt erfolgreich abschließen – Menschen, die in Staaten wie z.B. der Sowjetunion, Chile, Spanien, Algerien, Argentinien, Benin, Myanmar/Burma oder Kuba allein aufgrund ihrer politischen Überzeugung, ihrer Religion oder ihrer ethnischen Herkunft inhaftiert worden waren. Gleichzeitig hat die Gruppe über 200 politischen Flüchtlingen geholfen, sicheren Schutz in einem europäischen Land zu finden und in ihrer neuen Heimat vorübergehend Fuß zu fassen.

Noch in den 70er Jahren baute sie die Arbeit von Amnesty International in der weiteren Umgebung von Ulm durch die Gründung zahlreicher Gruppen in der gesamten Region und die Gründung des ehrenamtlichen Ulmer Büros von Amnesty aus und gründete damit den „Bezirk Ulm“, der heute eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung der Arbeit von Amnesty in Deutschland spielt. Die Ulmer Gruppe ist heute organisatorisch für die Leitung des Ulmer Büros verantwortlich und damit für die Koordination der Menschenrechtsarbeit in der Region zwischen Crailsheim und Leutkirch sowie zwischen Göppingen und Dillingen.

Seit damals hat die Gruppe ihre Kontakte zu KünstlerInnen ausgebaut und sich immer wieder bemüht, KünstlerInnen und Verlage zur Beschäftigung mit Menschenrechtsthemen anzuregen. Bis heute sind auf diese Weise im ganzen deutschsprachigen Raum Publikationen mit fast 100 Autoren/innen aus rund 40 verschiedenen Ländern sowie über 3000 Kulturveranstaltungen angeregt worden.

Seit den 80er Jahren unterstützt die Gruppe erfolgreich die Gründung von Selbsthilfeorganisationen der Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Ländern der Welt. Ein Beispiel ist die Gründung der heute weltweit bekannten „Abuelas de Plaza de Mayo“, der argentinischen „Großmütter“, die sich als Teil der argentinischen Menschenrechtsbewegung sehr erfolgreich für die Aufklärung der Verschleppung von Kleinkindern in der Epoche der Militärdiktatur eingesetzt haben. Die praktische Unterstützung für den Aufbau der Organisation und ihren Schutz gegen die Verfolgung durch das Regime wurden von Ulm aus koordiniert. Bis heute beraten Mitglieder der Ulmer Gruppe immer wieder Organisatoren/innen von Selbsthilfegruppen in mehreren Regionen der Welt, darunter in Nordafrika.

In den 90er Jahren organisierte die Gruppe die Gründung des Ulmer Behandlungszentrums für Folteropfer (BFU), mit dem sie bis heute intensiv zusammenarbeitet. Amnesty unterstützt das BFU nach wie vor finanziell sowie in seiner Öffentlichkeitsarbeit. Gemeinsam mit dem BFU entstand eine Wanderausstellung über Folter, die seit 1995 in ständig aktualisierter Form in über 100 Städten des deutschsprachigen Raumes gezeigt wurde.

Traditionell engagiert sich die Ulmer Amnesty-Gruppe auch für die Menschenrechtsarbeit im eigenen Land und in der eigenen Region. Einer der Schwerpunkte ihrer Arbeit war und ist die Menschenrechtsbildung für Jugendliche und Erwachsene, d.h. die grundlegende Information über Menschenrechte, ihre Funktion im Völkerrecht und im Alltag sowie die Ermutigung und Befähigung zum ehrenamtlichen Engagement in der Zivilgesellschaft. Pro Jahr finden Unterrichtsbesuche an rund 40 – 60 Schulen in der Region statt, hinzu kommt die Gestaltung von Menschenrechtstagen im Rahmen von FSJ-Seminaren, die Mitwirkung an Fortbildungsseminaren für LehrerInnen sowie Vorträge zur Erwachsenenbildung an Hochschulen und Volkshochschulen.

All diese Leistungen sind natürlich ohne Geld nicht möglich. Amnesty International Ulm finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen aus der Ulmer Bevölkerung. Ohne die Unterstützung von rund 100 Mitgliedern und ebenso vielen Spendern und Förderern aus Ulm wäre unsere Arbeit nicht möglich.

Veranstaltungsort

Ulmer Amnesty-Büro
Ensingerstr. 21
89073 Ulm

 

 

Quelle: http://www.swp.de/ulm/veranstaltungen/veranstaltungen/evt5219,755956

23. Oktober 2013