Amnesty wird 50: Buchpremieren in Ulm

Zwei interessante Buchpremieren fanden kürzlich in Ulm statt:  in Zusammenarbeit mit der Volksochschule stellte Amnesty Ulm mit DASS WIR HEUTE FREI SIND (Verlag Sauerländer) ein neues Lesebuch vor, dass aus Anlass des 50sten Jahrestages der Gründung von Amnesty die Organisation kritisch unter die Lupe nimmt und anhand sehr authentischer, oft autobiographisch geprägter Beiträge von über 20 Autoren/innen die Arbeit und Denkweise von Amnesty erläutert.  

Zwei interessante Buchpremieren fanden kürzlich in Ulm statt:  in Zusammenarbeit mit der Volksochschule stellte Amnesty Ulm mit DASS WIR HEUTE FREI SIND (Verlag Sauerländer) ein neues Lesebuch vor, dass aus Anlass des 50sten Jahrestages der Gründung von Amnesty die Organisation kritisch unter die Lupe nimmt und anhand sehr authentischer, oft autobiographisch geprägter Beiträge von über 20 Autoren/innen die Arbeit und Denkweise von Amnesty erläutert.  

In einer packenden Kombination aus Literatur und Musik stellten der ehemalige politische Gefangene Sergio Vesely (Chile), der Co-Autor und Theatermusiker Markus Munzer-Dorn,  der Co-Autor Mathis Richtmann aus Ulm und der Mitherausgeber Urs M. Fiechtner das Buch vor, das sich ausdrücklich auch an Jugendliche richtet und aufgrund seiner literarischen Vielfalt und seines Informationsgehaltes  auch Schulen für die Behandlung im Unterricht empfohlen werden kann.   Im Bereich der politischen Bildung kann man sich ja des Eindrucks nicht erwehren, dass in Sachen Beschäftigung mit Grundgesetz und Menschenrechten noch einiger Nachholbedarf besteht, oder, wie der Herausgeber Urs Fiechtner es formuliert, “das deutsche Bildungssystem wohl nicht mehr alle Bücher im Schrank hat…”

Die zweite Buchpremiere fand mit Mehmet Desde statt, einem deutschen Staatsbürger türkischer Herkunft, der über seine Erfahrungen mit FOLTER UND HAFT IN DER TÜRKEI  (vonLoeper Verlag) berichtet hat.  – Einer der nicht wenigen Deutschen, die aus politischen Gründen im Ausland in Haft geraten und sich von unserem Staat allein gelassen fühlen. Das große Verdienst seines neuen Buches ist es, nicht nur ein autobiographischer Bericht zu sein, sondern auch eine erhellende Analyse  des Rechtssystems eines Staates, der vorgibt, sich an die Menschenrechtsprinzipien der Europäischen Union annhähern zu wollen – allerdings, so scheint es, ohne großen Erfolg. Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle, die mehr über die Türkei erfahren wollen und über die vielen Hürden, die zwischen Diktatur und Rechtsstaat stehen.

25. Februar 2011